Es gibt Erlebnisse in unserer Vergangenheit, die wir unterschätzen. Ein Ereignis war vielleicht Angst einflößend, jemand Anderer empfand es möglicherweise traumatisierend, doch man selbst dachte, dass man sich dem Thema gestellt hat - ohne weitere Auswirkungen auf einen selbst.
Die ausgesprochenen Gedanken, Gefühle, oder Ängste eines anderen Menschen, wie er sich in einer ähnlichen Situation gefühlt hat, ein ähnliches Geräusch, ein Geruch, oder eine vergleichbare Begebenheit können ein Flashback auslösen und das traumatische Erlebnis entfaltet erst jetzt, vielleicht auch Jahre danach seine Wirkung. Durch einen Schlüsselreiz wird das traumatische Ereignis wieder präsent. Man sieht vor seinem inneren Auge Fragmente der Szene. Körperlich spürt man die Angst. Man ist wieder in dem Gefühlszustand der damaligen Situation. Man durchlebt nochmals das Ereignis, starrt möglicherweise vor sich hin und befindet sich in einer Art Dämmerzustand.
FLASHBACK und TRAUMA
Ein Flashback ist in diesem Fall eine verzögerte psychische Reaktion auf ein traumatisches Ereignis, welches sehr belastend war, wo man sich ausgeliefert und hilflos gefühlt hat, meist keine Vertrauensperson anwesend war und das Grundvertrauen erschüttert wurde.
Eine Traumatisierung, die durch einen Menschen hervorgerufen wurde, wird als noch belastender wahrgenommen. Sexuelle Belästigung und Missbrauch, Gewalterfahrungen usw. sind Beispiele für solche Situationen und die Hälfte der Betroffenen erkranken an einer anhaltenden posttraumatischen Belastungsstörung. Ist das Ereignis einmalig aufgetreten, spricht man von einem Monotrauma und die Chancen zur Heilung stehen gut, doch eine Chronifizierung der Symptome als Traumafolgestörung kann nicht ausgeschlossen werden. Je früher wir ein solches Ereignis in unserem Leben erfahren haben, umso schwerer wiegt es. Insbesondere Kinder mit Gewalterfahrung, sexuellem Missbrauch etc. leiden stärker als Erwachsene.
In der psychologischen Behandlung oder in der Psychotherapie können solche traumatischen Ereignisse bearbeitet werden. Dazu werden Ressourcen aktiviert, man setzt sich mit dem belastenden Ereignis in einem geschützten Rahmen nochmals auseinander und bearbeitet methodenspezifisch das Trauma.
(Foto:pixabay)
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