top of page

Perfectly Hidden Depression: Durch Perfektionismus in die Depression

Aktualisiert: 13. Apr. 2022

Wenn Perfektionismus zur Depression führt, geschieht dies gepaart mit einem zu hohen Anspruch an sich selbst. In unserer leistungsorientierten Gesellschaft leiden viele Menschen unter ihrem Perfektionismus und ihrem zu hohen Anspruch an sich selbst. Nach außen wird versucht ein perfektes Leben zu zeigen.



Der Erhalt des perfekten Äußeren, beruflichen Erfolg und vielleicht noch perfekten Haushalt ist nicht umsetzbar und wird psychisch belastend. Somit hat man den Weg für eine Depression geebnet. Erreicht man diese, spricht man von einer Perfectly Hidden Depression, einer versteckten Depression.


Perfektionistisch zu sein ist auf den ersten Blick nicht unbedingt schlecht. Es bringt uns dazu uns zu fokussieren und möglichst fehlerfrei zu sein. Gepaart mit einem hohen Anspruch an uns selbst erleichtert es uns, Ziele zu erreichen. Eine positive Eigenschaft ist dies, solange ich mit Misserfolgen und nur teilweise erreichten Zielen gut umgehen kann, diese akzeptiere und gelassen nehme.


Genügt eine Leistung nicht meinem persönlichen Anspruch oder ich erreiche ein Ziel nicht zur Gänze, kann dies bei Menschen zu so einer schlechten Stimmung führen, dass sie sich als Mensch im gesamten in Frage stellen.


Das Ziel knapp verpasst


Dies bedeutet, schaffe ich zum Beispiel eine Strecke knapp nicht in der mir vorgenommen Zeit zu laufen, nehme ich dies nicht als Hinweis, dass ich schon nahe dran war, sondern glaube plötzlich, dass ich ein schlechter Läufer und in weiterer Folge schlecht im Sport bin. Ich bin ein Versager und werde immer scheitern.


Der Wunsch eine perfekte Mutter und Hausfrau zu sein


Erwarte ich von mir als Mutter jeden Tag eine gute Laune für mein Kind zu verbreiten, die Wohnung perfekt aufgeräumt zu haben und am Sonntag, wenn Besuch kommt, den selbstgebackenen Kuchen auf den Tisch zu stellen, erlebe ich mich als schlechte Mutter und Hausfrau, wenn ich dies nicht schaffe. Im Extremfall glaube ich, dass meine Familie ohne mich besser dran wäre, da ich nur zur Last falle, da ich meine Leistung nicht erbringe und immer wieder versage.


Es muss der selbstgebackene Kuchen sein


Den Anspruch zu haben, etwas perfekt machen zu müssen, bringt uns unweigerlich dazu, Dinge nicht zu schaffen. Perfektionismus ist nicht erreichbar. In dem Moment, wenn wir registrieren, dass wir etwas nicht so umgesetzt haben, wie wir es von uns erwartet haben, bringt es uns also dazu uns selbst in Frage zu stellen. Aus einer vermeintlichen Kleinigkeit wird ein Weltuntergangsszenario.


Die Versagensangst, der Verlust an Wertschätzung und Angst vor dem Scheitern begleitet den Perfektionismus und bereitet somit den Weg in die Depression. Diese ist nach außen meist nicht sichtbar, denn die Wohnung ist perfekt aufgeräumt, man hat Erfolge im Beruf und einen perfekten Freundeskreis, der auf einen zählt. Ein glückliches, perfektes Leben sieht man von außen.